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29. November 2011 2 29 /11 /November /2011 06:00


Investitionen, Wachstum, Arbeitsplätze sowie Umsatz und Ertrag hängen an der Finanzierungsfähigkeit nicht nur der Staaten, sondern auch an der Finanzkraft der Unternehmen. In Griechenland, Portugal, Spanien, Italien etc. wird uns deutlich vor Augen geführt, was passiert, wenn die Finanzierungsfähigkeit auf makroökonomischer (staatlicher) und mikroökonomischer (Unternehmens-)Basis verloren geht oder sich in bedrohlicher Lage befindet. Das Volkseinkommen sinkt, Konsum und Investitionen gehen deutlich zurück, der Lebensstandard nimmt dramatisch ab, Arbeitsplätze gehen verloren und die Unternehmensinsolvenzen steigen. Die Banken können z.B. in Griechenland die Unternehmen schon lange nicht mehr mit Kapital und Krediten versorgen: eine Abwärtsspirale beginnt. Die OECD sagte am 28. November 2011 zudem für die EU-Länder für die nächsten zwei Quartale eine Rezession voraus. Es droht die Kumulation von Staatsschuldenkrise und Minuswachstum ( = Umsatzrückgang ). Staaten aber können zumindest auf die Solidarität anderer EU-Länder hoffen. Unternehmen dagegen stehen ohne Solidarität ganz allein und erhalten keine Hilfe von einem "weißen Ritter".

Die Staatsschuldenkrise bedroht - wie Griechenland als Beispiel zeigt - die Realwirtschaft und somit Umsatz, Einkommen und Arbeitsplätze. Auf eine Rettung durch die Finanzierung von Banken braucht kein Unternehmen zu hoffen. Die Banken haben mit sich selbst zu kämpfen und müssen zur Erhöhung der Eigenkapitalquote auf 9 % alle Gelder beieinander halten. Zudem werden die Banken alles tun, um weitere Wertberichtigungen durch "faule Kredite" zu vermeiden. Die Kapitalversorgung der mittelständischen Unternehmen durch die Banken wird deshalb weiter einbrechen. Ferner sehen die Basel III-Regeln - warnt Dr. Horst Siegfried Werner - ab 2013 vor, die Unterlegung von Bankkrediten durch Eigenkapital der kreditnehmenden Unternehmen zu verschärfen, so daß vielen Unternehmen in einem Konjunkturabschwung und bei einem Umsatzrückgang die Kreditunfähigkeit droht. Die Eigenkapital-Anforderungen werden durch die Kreditwirtschaft abermals erhöht, um den Schutz vor weltweiten Bankenkrisen und Finanzmarktproblemen zu verbessern.

Von den Banken wird die Erhöhung ihrer eigenen Mindesteigenkapitalanforderungen und die Einführung von Kapitalpuffern gefordert. Jetzt sollen die Banken bis zum Sommer 2012 ihr so genanntes Kernkapital deutlich erhöhen. Die Kernkapitalquote beschreibt das Verhältnis des Eigenkapitals einer Bank zu ihren riskobehafteten Geschäften, also zu den vergebenen Krediten und den getätigten Geldanlagen. Das Kernkapital soll in Finanzkrisen die Verluste abfangen, die es eventuell durch Kreditausfälle und/oder Wertverluste bei Anlagen gibt ( allein die Allianz AG hat z.B. über Euro 26 Mrd. italienische Staatsanleihen im Bestand und die UniCredito ( = HypoVereinsbank ) mußte bereits im 3. Quartal 2011 Euro 10,6 Mrd. an Verlusten abschreiben ). Damit sollen die Banken im Falle einer Krise stabiler und stärker agieren können. Die neuen Eigenkapitalanforderungen wurden von der EU Ende Oktober 2011 beschlossen. Kreditkapital von den Banken wird deshalb noch stärker an die individuelle Bonität des Kreditnehmers anknüpfen. Es verschärft sich eine Staffelung und Verteuerung der Zinskonditionen für Bankkredite, die sich nach der Risiko- bzw. Bonitätseinstufung des jeweiligen Unternehmens richtet - je geringer die Bonität eines Unternehmens, desto höher die Kreditzinsen. Trotz Niedrigzinsphase zahlen bonitätsschwächere Unternehmen für Girokredite bereits heute bis zu 14 % auf den laufenden KK-Konten und bis zu 18% Überziehungszinsen. Zu oft aber erhalten Unternehmen mit einer mittleren Bonitätseinstufung überhaupt keine Bankkredite mehr und haben damit bereits ihre Kreditwürdigkeit ( = Bank-Finanzierungsfähigkeit ) verloren. Lediglich die bisherige gute Konjunktur hält viele Unternehmen noch am Leben. Die mangelnde Kapitalversorgung dieser Unternehmen wird zur Wachstumsbremse.

Es zeigt sich, dass Basel III die Unternehmensfinanzierung für kleine und mittelständische Unternehmen im Jahr 2012 erschweren wird. Vor allem aber wirft die Schuldenkrise ihre Schatten mit einer allgemeinen Verteuerung der Kredite für mittelständische Unternehmen voraus. Um die gravierenden Veränderungen im Bereich der Unternehmensfinanzierung schadlos bewältigen zu können, benötigen Unternehmen alternative Finanzierungswege und dringend zusätzliches Eigenkapital, um ihre Bonitätseinstufung und das Rating wenigstens zu erhalten. Erst mit einer Eigenkapitalquote von über 25 % sind Unternehmen bei der zukünftigen Kreditwürdigkeit auf der sicheren Seite. In dieser Situation ist bankenfreies, stimmrechtsloses Beteiligungskapital mit Eigenkapitalcharakter ( Eigenkapitalersatz ) gerade für eigentümergeführte Gesellschaften und Familienunternehmen die alternative Finanzierungsform, um die Liquiditätsversorgung sowie die Zukunftsfähigkeit zu sichern und weitere (Wachstums-)Investitionen zu tätigen. Im anderen Falle müssen die Unternehmen aus dem Markt ausscheiden.

Als Finanzierungskapital-Experten stehen Dr. Horst Siegfried Werner und die 16 Mitarbeiter von der Dr. Werner Financial Service AG ( http://www.finanzierung-ohne-bank.de ) den mittelständischen Unternehmen für die bankenunabhängige Kapitalbeschaffung und damit für die Erhaltung der Gesamtfinanzierungsfähigkeit von Unternehmen zur Verfügung. Finanzierungen für Produktions- und Dienstleistungsunternehmen ohne Bank z.B. mit stimmrechtslosem Beteiligungskapital werden in der Zukunft von existenzieller Bedeutung sein. Die Unternehmen sind zur Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf den globalen Märkten zunehmend auf alternative Finanzierungsformen wie stille Beteiligungen, Genussscheine oder Anleihen bzw. Hypothekenanleihen angewiesen. Griechenland - als pars pro toto - betrifft uns alle !

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