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8. September 2014 1 08 /09 /September /2014 12:54

Wagniskapital bzw. Chancenkapital haben einen positiveren Klang als das Wort "Risikokapital". Kapital von Anlegern ist Chancenkapital zur Investitionsfinanzierung, so Dr. Horst Werner (Göttingen) und als unternehmerisches Wagniskapital - "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt" - der passendere Begriff als der negativ intendierende Begriff Risikokapital. Die Unternehmensfinanzierung mit Chancenkapital und Wagnisgeldern ( www.finanzierung-ohne-bank.de ) sowie ein hinreichendes Mitfinanzierungsangebot von Investoren und privaten Kapitalgebern an den Beteiligungsmärkten haben eine besondere Bedeutung für eine wettbewerbsfähige Entwicklung von Innovationen und neuer, kostenintensiver Produktlinien in mittelständischen Unternehmen.“Chancenkapital vom Investorenmarkt ohne Bankenrestriktionen bleibt der Schlüssel für Forschritt und Wachstum im Deutschen Mittelstand“, so der Finanzspezialist Dr. Horst Werner. Die Finanzierungs-Marktverhältnisse haben sich zudem für kleine und mittlere Unternehmen in Zentraleuropa ( Österreich und Schweiz also eingeschlossen ) in Zeiten des konjunkturellen Abschwungs und der EU-Schuldenkrise abermals verschlechtert, so dass viele mittelständische Unternehmer ein innovationsfeindliches Finanzierungsumfeld wahrnehmen und sich vor wachstumshemmenden Finanzierungsproblemen sehen. Eines der häufigsten Beschwerden von innovativen Unternehmern lautet: Meine Bank versteht das nicht ! Ein Kennzeichen ist auch, dass über 50% aller mittelständischen Unternehmen einen neuen Finanzierungspartner und mehr als 60% der Unternehmen alternative Finanzierungsformen suchen. Und auch Fördermittel, Förderdarlehen und Subventionen hängen zu häufig am Tropf der Hausbankbindung: Wenn die Hausbank nicht will, gibt es auch keine KfW-Förderdarlehen. Der Wettbewerb am Kreditmarkt ist durch die Wirkungen des Kreditwesengesetzes ( KWG ) als eines der letzten Monopolgesetze in Deutschland und durch die Informationssysteme der Banken untereinander zum Nachteil der finanzierungsuchenden Unternehmen stark eingeschränkt.

Die Finanzierungsbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen sind in Deutschland aufgrund der geringen Eigenkapitalquoten und der unzureichenden oder ausgeschöpften Sicherheiten besonders problematisch. Diese Situation hat sich durch die Bankenkrise in den Jahren 2008 und 2009 durch den Konjunktureinbruch und den dadurch bedingten Verzehr des unternehmerischen Eigenkapitals nochmals verschärft. Wagnis- und Beteiligungskapitalfinanzierungen sowie stimmrechtslose Finanzierungsformen werden als innovative Finanzierungsinstrumente in Deutschland immer noch zu wenig über ein Private Placement zur Stärkung der Eigenkapitalbasis genutzt. Die Finanzierung mit Wagniskapital und Risikomitteln ist aber gerade eine Chance, um überhaupt an Finanzierungsgelder heran zu kommen. Nur auf diesem Wege der bankenfreien und sicherungsmittelfreien Unternehmensfinanzierung lässt sich die Aufstockung der Investitionsgelder erreichen und die Eigenkapitalquote zur Verbesserung der Gesamtfinanzierungsfähigkeit erhöhen. Mit zusätzlichem Wagnis- und Risikokapital wird eine verbesserte Kreditfähigkeit herbeigeführt und mit dem Eigenkapitalhebel der Spielraum für weitere Finanzierungen eröffnet.

Alles dies ist nur mit einem funktionierenden Chancenkapitalmarkt möglich. Der Gesetzgeber könnte die Rahmenbedingungen für den freien Privatkapitalmarkt verbessern und diesen aus der Ecke des „negativ belegten grauen Kapitalmarktes“ als etwas Exotisches herausholen. Gleichzeitig sollte der Gesetzgeber das Wagnis- und Chancenkapital für eine zusätzliche Eigenkapitalbildung in den Unternehmen steuerlich fördern – und seien es nur 2% steuerliche Absetzbarkeit auf Bareinlagen von Drittinvestoren. Auch die Chancenkapitalgeber könnten steuerlich animiert werden. Statt steuerliche Verlustvorteile und Verlustabschreibungen zu gewähren, könnte dem Chancenkapitalgeber eine anteilige „Innovationsmittel-Abschreibung“ auf sein geleistetes Chancenkapital gewährt werden. In Deutschland predigen wir die Marktwirtschaft. Marktwirtschaft ist Chancenwirtschaft. Und eine Chancenwirtschaft kann ( aus der Sicht von Kapitalgebern ) nur vom Privatkapital und von Wagnisgeldern existieren.

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